Castor 2001: Nahrendorfer Kessel rechtswidrig – Geld zurück

Während des Castor-Transports im März 2001 kesselte die Polizei erstmals massenhaft und für lange Zeit Atomkraftgegner ein bzw. nahm sie in Gewahrsam. Davon betroffen waren auch 150 Leute, unter ihnen viele Thüringer, die am Mittag des 26. März 2001 vom Camp Nahrendorf zu einer legalen Mahnwache in Eichdorf unterwegs waren. Sie wurden nach wenigen Metern von der Polizei aufgehalten, die per Hubschrauber Verstärkung heranholte. Die Demonstranten wurden mit allen Schikanen (kein Essen und Trinken usw.) bis zu sechs Stunden eingekesselt, anschließend in Busse gepfercht und in die GeSa Neu-Tramm gefahren, wo sie bis ca. 23.00 Uhr festgehalten wurden. Später mußten die Verhafteten für „Unterbringung und Beförderung“ noch 108 DM an die niedersächsische Polizei zahlen.

Das Landgericht Lüneburg hat letztes Jahr beschlossen, der Polizeieinsatz sei ab 13.25 Uhr rechtswidrig gewesen. Das Gericht wirft der Polizei insbesondere vor, die Gewahrsamnahme zu lange ausgedehnt und keine Vorkehrungen für den zügigen Abtransport der Gefangenen getroffen zu haben. Für die Betroffenen bedeutet das: Ihr könnt Euer Geld zurückfordern! Ein Formular dafür findet Ihr auf www.ea-gorleben.de. Füllt es aus und schickt es binnen vier Wochen an die Lüneburger Polizei.
Verfahren wie diese kosten nicht nur Zeit (vier Jahre!), sondern auch Geld. Der EA Gorleben und die Rote Hilfe könnten einen Teil dieser unverhofften Finanzspritze gut gebrauchen.

R., Rote Hilfe Jena