NPD-Aktionstag in Plauen – Polizeigewalt gegen Demonstranten

Am 12. Oktober veranstaltete die NPD einen sog. Aktionstag in Plauen im Vogtland. Im Wesentlichen handelte es sich um einen Infostand in der Bahnhofsstraße, an dem der Bundesvorsitzende der Partei Udo Voigt eine Ansprache hielt. Etwa 400 Meter entfernt fand zeitgleich eine antifaschistische Kundgebung mit 400 Teilnehmern statt.

Nach einer uns vorliegenden Zeugenaussage stürzten sich unmittelbar nach dem Ende der Versammlung ohne ersichtlichen Grund zwei Polizisten auf einen jugendlichen Demonstranten und schleuderten ihn mit solcher Wucht gegen ein Einsatzfahrzeug, das eine tiefe Delle am Kotflügel entstand. Der Jugendliche ging zu Boden, wo die Polizisten auf ihn eintraten. Auch gegen einen weiteren Jugendlichen, der dem Opfer zu Hilfe eilen wollte, wurde Gewalt angewendet. Die Situation eskalierte weiter. Insgesamt sieben bis acht Jugendliche wurden von Beamten in schwarzen und grünen Uniformen zusammengeschlagen, mit den Gesichtern nach unten auf den Gehweg geworfen und schließlich dort mit Kabelbindern gefesselt, ohne dass es zu Gewalttätigkeiten von ihrer Seite gekommen war. Eines der Opfer verlor das Bewußtsein und mußte von Sanitätern behandelt werden.

Dieser Vorfall reiht sich ein in eine endlose Kette von rechtwidrigen Polizeimaßnahmen und brutalen Übergriffen gegen Demonstranten. Zuletzt war Anfang Oktober vor dem Verwaltungsgericht Weimar festgestellt worden, dass die Polizei zu Unrecht die Demo zum Antifaschistischen Ratschlag am 5. November 2005 in Arnstadt gefilmt hatte. In Jena hatte zum 2. „Fest der Völker“ am 8. September ein Polizist Demonstranten mit der Waffe bedroht. Ein anderer Demonstrant war zusammengeschlagen worden, weil er mit einem Kronkorken geworfen hatte.

Wir bitte alle Menschen, die Angaben zu den Vorfällen in Plauen machen können, sich bei uns zu melden.