Anquatschversuch des Verfassungsschtuzes in Erfurt

Am 08.07.2008 versuchten Mitarbeiter des Thüringer Landesamtes für
Verfassungsschutz einen linken Aktivisten aus Erfurt anzuwerben.

Kurz nachdem der betroffene Student um 12:20 Uhr die Einkaufsgalerie
Anger 1 in Erfurt verließ und gerade im Begriff war sich auf den Weg
nach Hause zu begeben, sprach ihn auf dem Erfurter Anger ein etwa 30-35 Jahre alter, schlanker und dunkelhaariger Mann mit Namen an.
Dieser gab sich auch sogleich als Mitarbeiter des Verfassungsschutzes zu
erkennen, indem er dem Betroffenen seinen Dienstausweis vorzeigte. Er
teilte dem Aktivisten mit, dass er „einmal ganz unverfänglich mit ihm
reden wolle“, über ein noch gegen ihn laufendes Ermittlungsverfahren.
Dieser jedoch zeigte kein Interesse an einer Unterhaltung mit dem
Verfassungsschützer und artikulierte dies deutlich.

Anhand dieses Hergangs lässt sich deutlich die Vorgehensweise des
Verfassungsschutzes bei solchen Anwerbeversuchen aufzeigen. Sie suchen sich eine vermeintliche Schwachstelle der Zielperson heraus und
konfrontieren sie schließlich damit, in der Hoffnung, auf diese Weise
mit ihr ins Gespräch treten zu können. Sei es Stress auf der Arbeit,
Geldprobleme oder eben laufende Ermittlungsverfahren. Wobei bei
letzterem auch des öfteren scheinheilig mildere Strafen für den Fall
einer Verurteilung vor Gericht versprochen werden.

Aufgrund der konkreten Umstände ist anzunehmen, dass der VS-Mann den Betroffenen mittels Handyortung in dem Kaufhaus aufspürte und draußen auf ihn wartete. Bei einem Anquatschversuch im November 2006 in Jena war höchstwahrscheinlich dieselbe Methode benutzt worden, um ein überraschendes Treffen zu arrangieren.

Keine Zusammenarbeit mit den staatliche Repressionsorganen!