Man muss die Dinge beim Namen nennen: Lars Weber-Nazi

Klage von Nazi-Schläger Weber am Landgericht Gera abgewiesen

Lars Weber erhob Klage gegen einen Antifaschisten, der ihn auf einer Veranstaltung in Weida 2006 als Neonazi bezeichnet hatte. Gegen einen weiteren Antifaschisten erhob er Klage, weil dieser über die Veranstaltung im Offenen Kanal Gera berichtet hatte. Weber forderte 28.000 Euro Schadenersatz, weil sein „Ehrgefühl“ angekratzt worden sei. Das Landgericht Gera wies seine Klage am Freitag ab.

Tatsächlich IST Lars Weber ein Nazi:

In den 90er Jahren gehörte es zu Lars Webers Hobbies Punks, Ausländer und Obdachlos zusammenzuschlagen. Heute ist er Betreiber einer Security-Firma. Der vorbestrafte Weber leitet den Kampfsportclub „Eastside Gera.gym“. Dieser Verein beherbergt rechte Nazischläger, die in der Vergangenheit bei öffentlichen Kämpfen mit „Sieg-Heil“ und „Hoonara“ (Szeneabkürzung für Hooligans, Nazis, Rassisten) Rufen angefeuert wurden. Selbst die Pressesprecherin der Polizei berichtet 2005 gegenüber der OTZ, dass Weber mit dem rechten Spektrum sympathisiere.

Nachdem in der mündlichen Verhandlung schnell klar wurde, dass es keinen Schadenersatz geben wird, verlangte Weber eine Unterlassungserklärung. „Zumindest“ (O-Ton) die Beklagten sollten versprechen, ihn nie wieder in der Öffentlichkeit als Nazi oder Neonazi zu bezeichnen. Auch dies wurde abgelehnt.

Tatsächlich aber wollte Weber eine Signalwirkung erzielen: mit Androhung von hohen Strafen sollen alle, die die Dinge beim Namen nennen mundtot gemacht werden.

Das ist nicht gelungen.

Erfurt: Prozess gegen antifaschistischen Gewerkschafter

Solidarität statt Repression

Am 16.1. und 23.1.2008 findet vor dem Amtsgericht Erfurt der Prozess gegen Angelo Lucifero statt. Angelo engagiert sich seit Jahren gegen Neofaschismus und Rassismus und wurde deswegen seit 1991 immer wieder von Nazis bedroht und handfest angegriffen. Weil er sich am 15. März 2007 gegen einen neuerlichen Übergriff mit einer Schreckschusspistole zur Wehr gesetzt hat, wurde durch das Amtsgericht ein Strafbefehl über eine Freihheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung erlassen.

Dies ist ein Skandal, auch weil das Gericht es trotz der Tatsache, dass sich unter den Belastungszeugen bekannte Nazikader befinden, nicht für nötig hielt eine Hauptverhandlung zu eröffnen und Angelo oder die Entlastungszeugen anzuhören.
Gegen den Strafbefehl hat Angelo in allen Punkten Einspruch eingelegt, so dass es nun zur Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Erfurt kommen wird.

Alle, die nicht wollen, dass die öffentliche Diskussion von Staatsanwaltschaft und Lokalpresse bestimmt und der Gerichtsaal von feixenden Neonazis besetzt sein wird, sind aufgefordert zu dem öffentlichen Prozess zu kommen.

Kommt zu den Prozessen am 16. und 23. Januar!
8 Uhr im Amtsgericht Erfurt,
Rudolfstraße 46, Raum 18
Informations- und Vorbereitungsveranstaltung: 10. Januar, 19 Uhr, Radio F.R.E.I., Gotthardstraße 21, Erfurt
weitere Infos auf den Seiten der GewerkschafterInnen gegen Rechts
Presseerklärung des Bundesvorstands der Roten Hilfe:
Göttingen, 04.01.2008

Solidarität mit Angelo Lucifero - Antifaschistischer Selbstschutz ist notwendig,
nicht kriminell

Die Rote Hilfe hat mit Empörung zur Kenntnis genommen, dass der
ver.di-Landesbezirk „Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen“ beabsichtigt, dem
antifaschistischen Gewerkschafter Angelo Lucifero fristlos zu kündigen.

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Polizeigewalt und Kameraüberwachung – Demonstrationsalltag im MDR-Sendegebiet

Nach einem Bericht der jungen Welt hat die Polizei am Samstag eine antifaschistische Spontandemonstration in Weißenfels (Sachsen-Anhalt) aufgelöst und dabei 13 Jugendliche festgenommen. Sieben Frauen, darunter eine 14jährige, mußten sich im Polizeigewahrsam zur „Durchsuchung“ nackt ausziehen. – Nur drei Wochen vorher hatten Polizisten antifaschistische Demonstranten in Plauen überfallen.

Am selben Tag fand in Erfurt die Demonstration „Jugend gegen den Notstand der Republik“ mit 150 Teilnehmern statt. Sie wurde von der Polizei abgefilmt, ohne dass es Anhaltspunkte gegeben hätte, dass es aus der Demonstration zu Straftaten kommt. – Vor einem Monat hatte das Verwaltungsgericht Weimar in einem ähnlichen Fall festgestellt, dass dies rechtswidrig ist.

NPD-Aktionstag in Plauen – Polizeigewalt gegen Demonstranten

Am 12. Oktober veranstaltete die NPD einen sog. Aktionstag in Plauen im Vogtland. Im Wesentlichen handelte es sich um einen Infostand in der Bahnhofsstraße, an dem der Bundesvorsitzende der Partei Udo Voigt eine Ansprache hielt. Etwa 400 Meter entfernt fand zeitgleich eine antifaschistische Kundgebung mit 400 Teilnehmern statt.

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mg-Verfahren: Zeugenvorladungen der BAW in Berlin

Hier eine Mitteilung der ZeugInnengruppe und des Ermittlungsausschusses Berlin:

ZeugInnenvorladungen durch die BAW am 23., 24. und 25.10.2007 in Berlin

Am 31.7.2007 wurden Oliver, Florian und Axel festgenommen. Die Polizei wirft ihnen einen versuchten Brandanschlag auf Bundeswehr-LKWs vor. Zudem wurde Andrej in seiner Wohnung verhaftet. Ihm wird ein angeblich konspiratives Treffen mit einem der drei zuvor Festgenommenen vorgeworfen. Anschließend wurden Wohnungen und Arbeitsplätze im Umfeld der vier Verhafteten und drei weiteren Personen durchsucht. Wie im Zuge der Durchsuchungen bekannt wurde, läuft das Ermittlungsverfahren gegen vier der Beschuldigten bereits seit September 2006. Allen sieben wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (militante gruppe) nach § 129a StGB vorgeworfen.

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Arnstadt: Abfilmen der Antifademo war rechtswidrig

Wir dokumentieren einen Artikel der AGST.

Dass die Thüringer Polizei in Rechtsbeugung so versiert ist, wie ihre Schlägereinheit BFE im Menschen zusammenschlagen, ist hinlänglich bekannt und Alltag für organisierte Antifaschist_innen. Leider alles andere als alltäglich ist, dass sich die Betroffenen gerichtlich zur Wehr setzen. Die Ohrfreige für die Polizei, die sie nun für das unrechtmäßige Abfilmen einer antifaschistischen Demo in Arnstadt bekam, könnte Signalwirkung für kommende rechtswidrige Aufzeichnungen durch die Cops haben.

Am 5. November 2005 fand nach dem antifaschistischen/ antirassistischen Ratschlag (LRA berichtete) eine angemeldete Demonstration in Arnstadt statt. Die Demonstration wurde rechtswidrig durch die Polizei abgefilmt.

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Schüsse bei Kundgebung – Gewerkschafter kommt vor Gericht (TLZ, 29.08.07)

Erfurt (dpa/th) – Nach dem Schuss mit einer Schreckschusspistole auf einen rechten Störer muss sich der Gewerkschaftsfunktionär Angelo Lucifero in Erfurt vor Gericht verantworten. Das Amtsgericht habe einen Strafbefehl erlassen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Die Behörde bestätigte damit einen Bericht der »Ostthüringer Zeitung«. Lucifero habe den Strafbefehl über ein Jahr Gefängnisstrafe ausgesetzt zur Bewährung nicht akzeptiert, nun komme der Fall zur mündlichen Verhandlung vor Gericht. Ihm werden wegen des Vorfalls bei einer Kundgebung im März in der Erfurter Innenstadt gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.

29.08.2007 dpa

40 Festnahmen bei Antifa-Aktion am 18. August – BETROFFENE UND ZEUGEN BITTE MELDEN!

Während die Stadtverwaltung die Heß-Verherrlichung auf der NPD-Demonstration am 18. August duldete, gingen 1000 Polizisten gegen Antifaschisten vor. Vierzig Antifaschisten wurden festgenommen. Überwiegend handelte es sich um Ingewahrsamnahmen mit der Begründung, die Betroffenen hätten Platzverweise mißachtet. Nach unseren Informationen laufen gegen acht Menschen Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs und anderer Vorwürfe.

Wir bitten alle Betroffenen und alle Menschen, die als Zeugen in Betracht kommen, sich bei uns zu melden.

Vierzehn Verhaftungen nach Aktion gegen Erfurter Nazikneipe – CDU macht mobil gegen „Linksextremismus“

Am frühen Abend des 23. Juni demonstrierten knapp 100 Antifaschisten in Erfurt gegen die örtliche Naziszene um den NPD-Führer Kai-Uwe Trinkaus. Anlaß der Aktion war die Eröffnung des ersten NPD-Bürgerbüros in Thüringen am Dienstag zuvor. Das Büro befindet sich nach Angaben der Antifagruppe AG 17 in Trinkaus` Wohnhaus in der Karl-Liebknecht-Straße, gleich neben der bekannten Nazikneipe „Alter Fritz“.

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